Fressen und gefressen werden
Alle Aufnahmen wurden von mir in der Wildnis des südlichen Afrika und / oder Ostafrikas aufgenommen, KEINE Zoo-Fotos!
Peter Pischler
Die Natur kann grausam erscheinen, aber auch Wildtiere müssen fressen um zu überleben. Fressen und gefressen werden ist das (natürliche) Motto.
Die Fotos vom Krokodil, das ein Hippo-Baby erwischt hat (normalerweise gehen sich Hippos und Krokodile aus dem Weg, aber ein kleines Hippobaby, wenn die Mutter für einen Moment nicht gut genug aufpasst, ist eine verlockende Beute für ein hungriges Krokodil) habe ich in Namibia aufgenommen. Es gab zwei Wasserstellen, zirka 50m auseinander. Das Krokodil erwischte das Hippo Baby in der einen Wasserstelle und um die Beute nicht an die anderen - ebenso hungrigen - Krokodile zu verlieren, schleppte es das tote Hippo über Land zur anderen Wasserstelle, wo sich momentan keine anderen Krokodile aufhielten. Dort begann es, die Beute zu zerreissen (Korkodile können nicht kauen, sie schlucken ganze Brocken) und zu fressen.
Für die hier gezeigten sieben Fotos habe ich fünf Stunden (Geduld) benötigt. UNTEN GEHT ES WEITER:
Die Fotos unten, eine erfolgreiche Büffeljagd durch ein unerfahrenes Rudel junger Löwen, habe ich in der Ngorongoro Conservation area (Ngorongoro Krater) in Tansania aufgenommen. Die Jagd dauerte etwas mehr als eine Stunde, da die kleine Büffelherde das Kalb, auf das es die Löwen abgesehen hatten, energisch verteidigten. Die Hetzjagd ging über weite Strecken, einmal 300 oder 400 Meter in eine Richtung, dann wieder in die andere. Die Löwen gaben aber nicht auf, das Kalb ermüdete, es kam wie es kommen musste. Die Löwen trennten das Kalb von seiner Mutter und brachten es mit Mühe zu Fall.
Afrikanische Wildhunde (African wild dog, Lycaon pictus, African hunting dog, African painted dog, Cape hunting dog, Painted Wolf) jagen meist zwei Mal am Tag. Alle gesunden Tiere eines Rudels nehmen an der Jagd teil, morgens und abends. Wildhunde sind "Hetzjäger", die ihre Beute kilometerweit verfolgen, bis sie ermüdet. Da sie nicht das Gebiss für einen "Todesbiss" haben, wird die Beute bei lebendigem Leib zerrissen, allerdings geht dies sehr schnell, meist sind nach einigen wenigen Minuten nur mehr Knochen und die Haut übrig. Abhängig von der Größe des Rudels und dem Ausmass des Hungers jagen Wildhunde fast alles. Mit einer Mahlzeit kann der Afrikanische Wildhund je nach Größe zwischen sechs bis acht Kilogramm Fleisch zu sich nehmen. Die Fotos unten habe ich in einem zaunlos an den Kruger Nationalpark angrenzenden, privaten Wildreservat aufgenommen. Die Beute war eine Kronenducker-Antilope (Common Duiker, Grey Duiker, Sylvicapra grimmia).